Runner Runner - Filmkritik (2025)

Runner Runner, der neue Film mit Ben Affleck, Justin Timberlake und Gemma Arterton, spielt in der nebulösen Welt des Online-Pokers. Sollte man All in gehen oder lieber folden? Filmkritik.

Das Alleinstellungsmerkmal von „Runner Runner“ ist das Setting: Die Welt des Online-Pokers wurde auf diese Weise noch nicht (oder zumindest nicht oft) in einem großen Mainstreamfilm aus Hollywood in den Mittelpunkt gerückt. Das ist es auch gleichzeitig, was den Film am interessantesten macht.

Inhalt „Runner Runner“

Richie (Justin Timberlake) studiert an der Elite-Universität Princeton. Nebenbei verdient er sich als sogenannter Affiliate beim Online-Poker etwas Geld dazu. Ein Affiliate ist jemand, der den großen Websites neue Kundschaft verschafft. Gerade im Umfeld einer Elite-Uni also ein potentiell lukratives Geschäft. Doch auch eines, das nicht unbemerkt bleibt. So muss sich Richie bald für seine Tätigkeit verantworten und wird dazu angehalten, sie einzustellen.

Das Problem: Richie ist auf seine Einnahmen als Affiliate angewiesen. Also setzt er alles auf eine Karte: Er setzt sein gesamtes Erspartes beim Poker aufs Spiel - und verliert. Statt sich jedoch mit dem Verlust seiner Studiengebühren abzufinden, beginnt er seine Recherche und findet Ungereimtheiten bei dem Spiel heraus. Er glaubt, dass er betrogen wurde, und kann es auch beweisen.

Also reist er nach Costa Rica, um mit dem Glücksspiel-Tycoon Ivan Block (Ben Affleck) in Kontakt zu treten. Dies Bedarf jedoch einiges an Fingerspitzengefühl. Bald hat er Blocks Aufmerksamkeit, der sich zunächst beeindruckt von Richies Fähigkeiten zeigt. Richie erhält ein Jobangebot und kann sich schnell zu einem von Ivans wichtigsten Vertrauten hocharbeiten. Doch damit kommen auch unangenehme Begegnungen einher: Bei einer Schmiergeldübergabe kassiert er mächtig Prügel, und auch das FBI ist ihm auf dem Fersen.

Richie beginnt zu begreifen, dass er nur eine Figur im großen Glücksspielpoker ist und fürchtet, zum Bauernopfer zu werden. Also setzt er geht aufs Ganze und leitet Gegenmaßnahmen ein. Gelingt es ihm, die beteiligten Parteien zu überlisten?

Die Filmkritik zu „Runner Runner“ geht auf der nächsten Seite weiter.

Milliarden-Geschäft Online-Poker

Die Welt des Online-Pokers, die der „Runner Runner“-Regisseur Brad Furman entwirft, ist zunächst eine schillernde. Hier fließt der Champagner in rauen Mengen, hier werden Partys bis zum Umfallen gefeiert und die Geldscheine offenbar wie Heu aus dem Fenster geworfen. In Costa Rica sitzt die Figur Ivan Block am großen Hebel. Durch das Schmieren der Politik kann er sich diesen exzessiven Lebensstil leisten, indem er anderen Leuten das Geld aus den Taschen zieht. Das FBI um die von Anthony Mackie gespielte Figur Agent Shavers ist den Machenschaften zwar auf den Fersen, kann aber nichts unternehmen, solange diese auf dem Boden Costa Ricas geschehen. Das hält ihn aber nicht davon ab, Richie und dessen Freunde einzuschüchtern und zu erpressen. Zur Not auch mit dem spielsüchtigen Vater (John Heard).

Richie ist anfangs eingenommen vom Leben im Überfluss, er wird überheblich und unvorsichtig. So merkt er nicht, dass Ivan ihn als schwarzen Peter in Position bringt. Ihm soll die Schuld zugeschoben werden, ehe Block und seine ganze Operation die Zelte abbrechen und sie woanders wieder aufbauen kann, wo die Gesetze ähnlich liberal oder korrumpierbar sind.

Alles auf eine Karte!

Der ganze Film ist eigentlich ein gigantisches Pokerspiel, nur der Zeitpunkt, an dem die Figuren merken, was mit ihnen geschieht, macht hier den Unterschied. Im Endeffekt kommt es darauf an, wer den anderen besser lesen und besser vorausplanen kann. Während Ivan Block die ersten paar Duelle verschenkt und Richie somit in Sicherheit wiegt, plant Richie das direkte Heads Up. Durch die Hilfe von Rebecca Shafran (Gemma Arterton), eigentlich engste Vertraute und rechte Hand von Ivan, erhält er wichtige Insider-Informationen, die man zum Fallstrick für Ivan drehen kann.

Runner Runner“ ist für alle, die sich entweder für das Thema oder die beteiligten Schauspieler interessieren, solide Unterhaltung. Man fragt sich bei der Aufbereitung des Stoffes unweigerlich, ob es in Wirklichkeit tatsächlich solche Figuren wie Block gibt. Denn nicht umsonst ist das Image einiger Glücksspielseiten im Web nicht gerade das beste. Auch die Frage, ob es immer mit rechten Dingen zugeht oder ob die Spieler nicht leicht um ihr Geld betrogen werden, ist eine spannende, die in diesem Film dramatisch aufgearbeitet wird.

Ben Affleck verdient sich für die Rolle die Auszeichnung „Best Douchebag of the Year“, Timberlake liefert eine inzwischen gewohnt routinierte Performance ab, Arterton spielt eine opportunistische Femme Fatale, deren Loyalität zu ihrem Boss nie ganz klar ist und die im Endeffekt vor allem an ihr eigenes Wohl denkt. Mackies FBI-Agent und dessen Entourage sind reichlich überzogen, verleihen dem Film aber eine weitere Gefahrenebene, die Richie nicht vernachlässigen darf und die es auszutricksen gilt.

Recht sehenswert ist außerdem der Show-Down und der Plan, den sich Richie ausdenkt, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Das ist zwar keine Szene, die einem ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber doch einigermaßen clever und kurzweilig.

Die Filmkritik zu „Runner Runner“ geht auf der nächsten Seite weiter. Dort gibt es das Fazit zu lesen.

Fazit

Wer schon immer mal einen Film sehen wollte, der hinter den Kulissen des Online-Pokers spielt, ist bei „Runner Runner“ gut aufgehoben. Denn bisher ist dieses Setting in großen Hollywoodproduktionen noch recht wenig behandelt worden und darum grundsätzlich einmal interessant. Fans von Justin Timberlake sehen den Musiker und Schauspieler mit einer gewohnt soliden Rolle, die sich aber wenig von seinen anderen Filmen abhebt. Affleck spielt ein fabelhaftes Film-Arschloch und Arterton ist nicht nur schön anzusehen, sondern spielt auch noch das Zünglein an der Waage beim riskanten Rache-Poker.

Runner Runner“ ist sicherlich kein filmisches Meisterwerk, aber auch nicht die Katastrophe, zu der er andernorts erkoren wird. Vielmehr verdient sich der Film das Prädikat „solide“. Ob man den Film im Kino sehen muss oder irgendwann später zu Hause anschaut, hängt davon ab, wie sehr man die Beteiligten mag.

Englischer Trailer zu „Runner Runner“: [snacktvfj=1091362]

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